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Wissenschaftler: Rhetorik der USA für Ausbreitung der Islamfeindlichkeit verantwortlich

8:36 - May 11, 2023
Nachrichten-ID: 3008290
TEHERAN (IQNA) – Die Rhetorik der USA hinsichtlich ihrer sogenannten Krieg-gegen-Terrror-Politik ist für die Ausweitung der antimuslimischen Stimmung in der Welt verantwortlich.

Dies hatte ein angesehener Wissenschaftler und Autor festgestellt, der den wachsenden Hass gegen Muslime als ein „neokoloniales Projekt“ bezeichnet hatte.

Das vor kurzem erschienene Buch Professor Khaled Ali Beydouns „The New Crusades: Islamophobia and the Global War on Muslims“ (Die neuen Kreuzritter: Islamfeindlichkeit und der globale Krieg gegen Muslime) ist als bahnbrechende Studie über das Thema wegen seiner minutiösen Untersuchung des Problems gelobt worden.

Prof. Beydoun, ein Mitglied der Fakultät für Jura an der Wayne State Universität in den USA, sagte in einem exklusiven Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu: „Islamfeindlichkeit ist ein Werkzeug und eine Waffe, die von den USA gebraucht wird, um ihre Weltmacht voranzubringen und sich begehrte Rohstoffe wie Öl aus dem Irak zu nehmen.

Ich hatte den Titel gewählt, weil die Bezeichnung „Kreuzzug“ zur Beschreibung des Kriegs zwischen dem Islam und dem Christentum verwendet worden war... Als der Antiterrorkrieg vor 21 Jahren angefangen worden war, hatte George Bush ihn einen „Kreuzzug“ genannt. Daher hatte ich mich auf diese beiden Ereignisse bezogen, als ich den Titel meines Buches gewählt hatte.“

Beydoun sagt, dass er nicht nur extensive Forschungen für das Buch betrieben habe, sondern auch Leute, die antimuslimischem Hass in vielen Ländern wie China, Frankreich und Kanada ausgesetzt waren, interviewt habe.

Während ermit dem Schreiben des Buchs beschäftigt war, hatte er darauf abgezielt, die Gefühle und Gedanken der muslimischen Gemeinden, die in den verschiedenen Ländern um ihre Existenz kämpfen, zu verstehen.

Er sagte, dass die antimuslimische Stimmung nicht in jedem Land gleich sei. „Islamfeindlichkeit wird von Muslimen nicht immer auf die gleiche Weise erfahren. Es hängt wirklich davon ab, wo sie sind, in welchem Land sie leben, welche Persönlichkeit sie haben. Die Islamfeindlichkeit, welche uigurische Muslime erfahren, ist von der Islamfeindlichkeit, die wir erleben, völlig verschieden.“

 

Brutstätte für Islamfeindlichkeit

Beydoun sagte, indem er sich auf seine Beobachtungen auf der Grundlage von Interviews, die er in europäischen Ländern geführt hatte, basierte, dass Europa aus vielerlei Gründen zu einer Brutstätte für Feindseligkeiten gegen Muslime geworden sei.

„Sobald Muslime ihre Religion ausüben, sobald Frauen ein Kopftuch tragen, sobald Männer weiße Kaftane tragen und sich einen Bart wachsen lassen, sobald sie in Moscheen gehen ist es für Europäer leicht, sie aus religiösen Gründen zu diskriminieren.“

Er wies auch darauf hin, dass Muslime sich fühlen, als ob sie wie von „big brother“ in dystopischen Romanen beobachtet werden würden: „Muslime kämpfen damit als Opfer einer destruktiven Politik, wie Überwachung, und die Privatsphäre der einzelnen Personen wird oft durch den Verdacht auf Terrorismus verletzt.“ Er fügte hinzu, dass sich die Diskrimination von Muslimen auf einem Allzeithoch befände: „Wenn ich mich für eine Arbeit bewerbe und man in meinem Lebenslauf sieht, dass mein Name Khaled Ali Beydoun ist, kann es passieren, dass der Arbeitgeber zweimal darüber nachdenkt, mich einzustellen, da ich im Gegensatz zu irgendjemanden, der Edward Smith heißt, stehe. Wenn eine Muslimin mit einem Kopftuch bei einem Einstellungsgespräch erscheint, wird sie aufgrund ihrer äußeren Erscheinung diskriminiert.“

Quelle: TRT World

 

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